Albrecht Klauer-Simonis

Albrecht Klauer-Simonis / Portrait Weissenseifen 1998 / Foto : Mark Wohlrab

Albrecht Klauer-Simonis wird am 4. April 1918 in Hilgert/ Westerwald geboren.

Sein Vater, Richard Klauer war als Kriegsverletzter des 1. Weltkriegs Angestellter bei der Bahn. Die Mutter Anna-Elisabeth, geborene Simonis, führte den Haushalt.
Als ältester Bruder von zwei Geschwistern (Bruder u. Schwester) wächst er in Höhr-Grenzhausen auf, wo er bis zur Mittleren Reife (1934) die Schule besucht.
In seiner Freizeit tritt er dem Nerother Bund, der bündischen Jugendbewegung, bei.

1934 - 35 geht er an die Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen.
Sein Lehrer für Plastik ist Professor Alfred Kamp, für Malerei Paul Drosseé.

Danach war er 18 Monate bei der Bahn (in der „Rotte") tätig und ging 1936 - 1941 freiwillig in den militärischen Dienst der Luftwaffe. 1942 wurde er mit Lungen-TBC entlassen.

Anschließend begann er eine Ausbildung (1943 - 45) an der Bayrischen Staats-Lehranstalt für Lichtbildwesen in München und an der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt für Lichtbildwesen in Wien.Im Dezember 1946 absolvierte er die Meisterprüfung als Photograph am ehemals Staatlichen Bauhaus in Weimar.
1946 bis 1947 war er für ein Semester an der Hochschule der Künste in Berlin-Weißensee zum Zeichenunterricht bei Prof. Tank eingeschrieben. Zwischenzeitlich, während seiner Tätigkeit (1947) für die staatliche Bildstelle des Landes Hessen in Wiesbaden begann er im gleichen Jahr drei Studiensemester der Malerei an den Lehrwerkstätten der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe bei Paul Thesing und Hermann Keil.
Es folgte die Heirat (1948) mit der Musikpädagogin und Pianistin Hildegard Kröhl aus Darmstadt und der Beginn der freiberuflichen Tätigkeit in Höhr-Grenzhausen.
1949-52 gab er Unterricht für Zeichnen und Malen an der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen. In dieser Zeit traf er den Kunsthistoriker, Dr. Otto Francke, den er für einen Lehrauftrag an der Keramikschule vorschlug.

Seit 1950, nach den Stuttgarter Hochschulwochen, trafen sich Hildegard und Albrecht Klauer mit Irmgard und Günther Mancke und Antonia Berning in der Künstlersiedlung Weißenseifen.
Über lange Jahre unterrichtete er in Kursen an den Volkshochschulen Koblenz und Neuwied Photographie und plastisches Gestalten. Unter dem Motto: „Jeder Mensch kann ein Künstler werden" wandelte er das bekannte Beuys-Zitat ab und in mehreren Ausstellungen zeigte die „Gruppe Momente" (Photographie) und die Gruppe „Elemente" (Keramik) zusammen mit dem Meister ihre Werke.
Neben der künstlerischen und kunstpädagogischen Tätigkeit schrieb er in den frühen 50er Jahren für verschiedene Fachzeitschriften der Keramik. Zusammen mit Künstlern aus dem Umfeld des keramischen Arbeitens gründete er die 'Muffelgruppe'.
1956 erhält er ein Atelierstipendium der Landesregierung im Künstlerhaus Koblenz-Asterstein. Hier entwickelte er u.a. die „Farbkreisspiele" (vergleichbar dem Ludus-tonalis von Paul Hindemith), die er anschließend im Koblenzer Schloß und Deutschherrenhaus ausstellte.
Durch zahlreiche Wandbildaufträge an und in öffentlichen Bauten konnte er das „Stammhaus" in Weißenseifen (1963) und den angrenzenden Wald (1969) kaufen. Von hier ab verbrachte A. Klauer-Simonis mit seiner Frau immer häufiger seine Zeit in der Eifel. Die begonnene Lehrtätigkeit im Zeichnen und Plastizieren an der Erziehungswissenschaftlichen-Hochschule (heute Universität), Koblenz (1972-81) setzte sich bei kreativen Arbeitswochen während der Sommerferien in Weißenseifen fort.

1975 hob er zusammen mit seinem Freund Moritz Ney aus Luxemburg und Studierenden das „Symposion Weißenseifen" aus der Taufe. Seither entstanden zahlreiche Werke aus Sandstein, die das Gelände in einen 'Atelier'- Skulpturengarten verwandelten.

Mit einer Ausstellung zu seinem siebzigsten Geburtstag erweiterte er die Funktion der Werkhalle zur „Galerie am Pi". Im Jahr darauf brachte er im Selbstverlag, „Verlag Pi" die Autobiographie in Bildern, „AKS - Zwischenräume und Momente" heraus (1989). Es folgten wenige Jahre später „Pro-Thesen" 21 Texte und Zeichnungen zum Symposion Weißenseifen (1996) und „Gastmahl" mit Arbeiten der Jahre 1988 bis 1998.
1978 trennten sich Hildegard und Albrecht Klauer. Seit 1986 lebt die Kunstpädagogin und Kunsthistorikerin Christiane Hamann (Heirat 1994) mit ihm zusammen in Weißenseifen.
Albrecht Klauer-Simonis starb am 7. Februar 2002 in Prüm. Seine Aussegnung erfolgte am 11. Februar durch Pastor Johannes Fellner von der Christengemeinschaft. Die feierliche Beisetzung seiner Urne wurde am 2. März 2002 in Weißenseifen im Steinkreis des „Omega-Monumentes" vorgenommen.

Albrecht Klauer-Simonis mit Gliederpuppe / Foto : Mark Wohlrab